Reinhard Piechocki

Unter Blumen eingesenkte Kanonen

Chopins Musik in dunkler Zeit (1933–1945)

294 Seiten / Broschur
Euro 29,00 (D) / Euro 31,00 (A)
ISBN 978-3-932976-68-1

Frederik Chopin. Kein anderer Komponist erreichte für die geknechtete polnische Nation eine ähnliche Bedeutung. Herausragende Beispiele für die politische Brisanz seiner Werke sind die leidenschaftliche „Revolutionsetüde“ – das Symbol des polnischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus – und „die Heroische“ Polonaise As-Dur, deren Anfangsmotiv der im Untergrund kämpfenden polnischen Heimatarmee seit 1941 als Erkennungszeichen im Funkverkehr mit den Partisanen diente.

Chopins Popularität resultiert nicht nur aus der verzaubernden Melodik und strahlenden Schönheit seiner Kompositionen, sondern auch aus der Vielfalt der offenbarten Gefühle und Stimmungen. Der Mensch findet sich darin wieder in all seiner Zerrissenheit, seinem Leid und seinen Hoffnungen.

In sechs einleitenden Kapiteln beschreibt Reinhard Piechocki nicht nur die überragende Rolle Chopins für die polnische Nation, sondern vor allem den perfiden Missbrauch seiner Musik durch die Nationalsozialisten mit dem Ziel, Polen als Juniorpartner für einen Krieg gegen die Sowjetunion zu gewinnen. In den folgenden achtzehn erschütternden Einzelschicksalen wird deutlich, warum gerade Chopins Musik für viele Menschen, die der Willkür der Nazis hilflos ausgesetzt waren oder die sich aufopfernd gegen die nationalsozialistische Tyrannei wehrten, zum rettenden Kraftquell wurde. Piechocki ist ein ungewöhnliches Buch gelungen: 24 Kapitel, die überraschen und faszinieren, bestürzen und elektrisieren.

Reaktionen von Lesern

Ebenso spannend wie bestürzend und informativ. Chapeau!"

Melissa Müller, München (Autorin der Biographie „Anne Frank")

Der Stoff hat absolut das Potential zu elektrisieren.

Wilhelm Bode, Stralsund

Die Chopin-Chiffre ... in die alle existentiellen Mysterien eingeordnet werden können. Die Geschichten entfalten immer mehr Schönheit, und auch Spannung. Joseph Göbel, Berlin
Diese Zusammenfügung von Zitaten und Texten zu einem stilistisch einheitlichen Gebilde sucht wohl ihresgleichen. Jedenfalls empfinde ich das zum ersten Mal so.

Volker Schmidt, Halle/S.

Der Stil, wie die mitunter kargen Informationen in ein erzählerisches Geflecht mit Reflexionen eingebaut werden ..., ist ausgesprochen gut gelungen.

Wieland Berg, Halle/S.

Ich war so fasziniert, dass ich nicht aufhören wollte zu lesen, andererseits musste ich aufhören, um diese Schicksale zu verdauen.

Claus Wasternack, Halle/S.

Ein wunderbaren Buch ... besonders faszinierend der Abschnitt über die Deutsch-Polnische Kulturpolitik ... Ich bin total beindruckt.

JorindeKrejci-Hosenfeld